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Stefanie Freitag

Wech­sel­jah­re: War­um bio­iden­ti­sche Hor­mo­ne für Ihre Gesund­heit ent­schei­dend sind

Die Wech­sel­jah­re sind eine natür­li­che Pha­se im Leben jeder Frau, in der die Pro­duk­ti­on von Östro­gen und Pro­ges­te­ron in den Eier­stö­cken all­mäh­lich abnimmt. Die­se hor­mo­nel­len Ver­än­de­run­gen kön­nen zu einer Viel­zahl von Sym­pto­men füh­ren, die bekann­tes­ten sind Hit­ze­wal­lun­gen, Schlaf­stö­run­gen und Stim­mungs­schwan­kun­gen. Doch die Aus­wir­kun­gen gehen über das Offen­sicht­li­che hin­aus: Ein Man­gel an Hor­mo­nen erhöht das Risi­ko für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, Osteo­po­ro­se und psy­chi­sche Erkran­kun­gen, wie depres­si­ve Ver­stim­mun­gen. Vie­le Frau­en füh­len sich in die­ser Lebens­pha­se allein­ge­las­sen, da das The­ma lan­ge Zeit tabui­siert wur­de. Doch das muss nicht sein! Immer mehr Initia­ti­ven bemü­hen sich um eine bes­se­re Auf­klä­rung und Beglei­tung von Frau­en in den Wech­sel­jah­ren (z. B. WirSindNeunMillionen.de). Eine geziel­te Hor­mon­the­ra­pie kann hel­fen, Beschwer­den zu lin­dern und gesund­heit­li­chen Risi­ken vor­zu­beu­gen.

War­um ist ein Hor­mon­man­gel pro­ble­ma­tisch?

Östro­gen spielt eine wesent­li­che Rol­le im weib­li­chen Kör­per. Es unter­stützt nicht nur die Fort­pflan­zungs­funk­tio­nen, son­dern hat auch schüt­zen­de Effek­te auf das Herz-Kreis­lauf-Sys­tem, die Kno­chen­dich­te und sogar das Gehirn. Mit dem Rück­gang des Östro­gen­spie­gels wäh­rend der Wech­sel­jah­re steigt das Risi­ko für:

- Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen: Östro­gen trägt zur Fle­xi­bi­li­tät der Blut­ge­fä­ße bei und unter­stützt den Cho­le­ste­rin­stoff­wech­sel. Ein Man­gel kann zu erhöh­tem Blut­druck und Cho­le­ste­rin­wer­ten füh­ren, was das Risi­ko für Herz­in­farkt und Schlag­an­fall erhöht.

- Osteo­po­ro­se: Östro­gen ist ent­schei­dend für den Erhalt der Kno­chen­dich­te. Ein Absin­ken des Hor­mon­spie­gels kann zu einem beschleu­nig­ten Kno­chen­ab­bau füh­ren, wodurch die Kno­chen brü­chi­ger wer­den und das Risi­ko für Frak­tu­ren steigt.

- Gelenk­be­schwer­den: Vie­le Frau­en bemer­ken in den Wech­sel­jah­ren erst­mals Schmer­zen in Gelen­ken und Mus­keln. Die abneh­men­de Östro­gen­pro­duk­ti­on kann Ent­zün­dungs­pro­zes­se im Kör­per ver­stär­ken.

- Kogni­ti­ve Beein­träch­ti­gun­gen: Östro­gen hat neu­ro­pro­tek­ti­ve Eigen­schaf­ten. Ein Man­gel kann mit Gedächt­nis­pro­ble­men, Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen und einem erhöh­ten Risi­ko für neu­ro­de­ge­nera­ti­ve Erkran­kun­gen wie Alz­hei­mer in Ver­bin­dung gebracht wer­den.

War­um waren und sind Hor­mo­ne in Ver­ruf?

In der Ver­gan­gen­heit geriet die Hor­mon­er­satz­the­ra­pie in Ver­ruf, ins­be­son­de­re nach der Ver­öf­fent­li­chung der Women’s Health Initia­ti­ve (WHI)-Studie im Jahr 2002. Die­se Stu­die deu­te­te auf ein erhöh­tes Risi­ko für Brust­krebs, Herz­in­farkt und Schlag­an­fall bei Frau­en hin, die eine kom­bi­nier­te HRT mit syn­the­ti­schen Hor­mo­nen ein­nah­men. Die­se Ergeb­nis­se führ­ten zu weit­ver­brei­te­ter Ver­un­si­che­rung und einem Rück­gang der HRT-Nut­zung.

Doch bei genau­er Betrach­tung wur­den eini­ge kri­ti­sche Punk­te der Stu­die über­se­hen:

  1. Alter der Stu­di­en­teil­neh­me­rin­nen: Die meis­ten Frau­en in der WHI-Stu­die began­nen ihre HRT erst vie­le Jah­re nach Beginn der Wech­sel­jah­re. Neue­re Unter­su­chun­gen zei­gen, dass eine früh­zei­ti­ge HRT, in den ers­ten zehn Jah­ren nach der Meno­pau­se, gesund­heit­li­che Vor­tei­le hat.
  2. Ver­wen­de­te Hor­mo­ne: Die Stu­die nutz­te syn­the­ti­sche Ges­ta­ge­ne, die nicht die glei­che Struk­tur wie das kör­per­ei­ge­ne Pro­ges­te­ron auf­wie­sen, und Pfer­de­ös­tro­ge­ne, die sich von bio­iden­ti­schen Hor­mo­nen unter­schei­den.
  3. Neue Stu­di­en­la­ge: Aktu­el­le For­schun­gen zei­gen, dass bio­iden­ti­sche Hor­mo­ne (Hor­mo­ne mit bio­che­misch glei­cher Struk­tur wie kör­per­ei­ge­ne Hor­mo­ne) das Risi­ko für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen sen­ken und sich posi­tiv auf Kno­chen­dich­te und Gehirn­funk­ti­on aus­wir­ken kön­nen.

Die Pil­le und Hor­mo­ne: Ein Miss­ver­ständ­nis

Oft wird die Anti­ba­by­pil­le fälsch­li­cher­wei­se als Hor­mon miss­ver­stan­den. Die Pil­le wird zur Emp­fäng­nis­ver­hü­tung ein­ge­setzt und ent­hält syn­the­ti­sche Ges­ta­ge­ne und Ethi­nyl­est­radi­ol, sie ist also eher ein „Anti-Hor­mon“, das die Hor­mon­re­zep­to­ren der Kör­per­zel­le besetzt, aber kei­ne Wir­kung erzeugt.

Exper­ten­mei­nun­gen

Dr. Shei­la de Liz, eine renom­mier­te Gynä­ko­lo­gin, betont die Bedeu­tung einer indi­vi­du­el­len Her­an­ge­hens­wei­se an die HRT und die Vor­tei­le bio­iden­ti­scher Hor­mo­ne. Sie argu­men­tiert, dass bei rich­ti­ger Anwen­dung die Vor­tei­le die poten­zi­el­len Risi­ken über­wie­gen. Ihr Ansatz ist es, Frau­en über ihre Mög­lich­kei­ten auf­zu­klä­ren, anstatt sie mit Angst vor Hor­mo­nen zu ver­un­si­chern.

Dr. Amy Kil­len, Exper­tin für rege­ne­ra­ti­ve Medi­zin, unter­streicht eben­falls die Bedeu­tung des hor­mo­nel­len Gleich­ge­wichts für die all­ge­mei­ne Gesund­heit und das Wohl­be­fin­den. Sie hebt her­vor, dass bio­iden­ti­sche Hor­mo­ne eine siche­re und effek­ti­ve Opti­on für Frau­en in den Wech­sel­jah­ren dar­stel­len. Zudem macht sie dar­auf auf­merk­sam, dass die rich­ti­ge Hor­mon­ba­lan­ce nicht nur für Frau­en, son­dern auch für Män­ner im Alter essen­zi­ell ist.

Wie kann eine indi­vi­du­el­le Hor­mon­er­satz­the­ra­pie aus­se­hen?

Jede Frau ist ein­zig­ar­tig – und so soll­te auch ihre Hor­mon­the­ra­pie sein. Ein ers­ter Schritt ist eine umfas­sen­de Hor­mon­be­stim­mung, um fest­zu­stel­len, wel­che Defi­zi­te bestehen. Dar­auf basie­rend kann ein indi­vi­du­ell ange­pass­tes The­ra­pie­kon­zept erstellt wer­den. Neben der Ein­nah­me bio­iden­ti­scher Hor­mo­ne spie­len auch Lebens­stil­fak­to­ren eine wich­ti­ge Rol­le:

- Ernäh­rung: Eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung mit viel Gemü­se, gesun­den Fet­ten und Pro­te­inen kann hel­fen, den Hor­mon­haus­halt zu unter­stüt­zen.

- Bewe­gung: Regel­mä­ßi­ge Bewe­gung, ins­be­son­de­re Kraft­trai­ning, trägt zur Kno­chen­ge­sund­heit bei und hilft, den Stoff­wech­sel anzu­kur­beln.

- Stress­ma­nage­ment: Chro­ni­scher Stress kann die Hor­mon­ba­lan­ce stö­ren. Tech­ni­ken wie Medi­ta­ti­on, Yoga oder Atem­übun­gen kön­nen hel­fen, das Ner­ven­sys­tem zu beru­hi­gen.

- Schlaf­hy­gie­ne: Ein gesun­der Schlaf ist essen­zi­ell für die Hor­mon­re­gu­la­ti­on. Frau­en in den Wech­sel­jah­ren soll­ten auf eine ruhi­ge Schlaf­um­ge­bung und eine aus­rei­chen­de Schlaf­dau­er ach­ten.

Fazit

Die Wech­sel­jah­re sind eine trans­for­ma­ti­ve Pha­se im Leben einer Frau, die mit ver­schie­de­nen gesund­heit­li­chen Her­aus­for­de­run­gen ein­her­ge­hen kann. Ein bewuss­ter Umgang mit dem eige­nen Kör­per und das Ver­ständ­nis der ver­füg­ba­ren Behand­lungs­op­tio­nen, ein­schließ­lich der Ver­wen­dung bio­iden­ti­scher Hor­mo­ne, kön­nen dazu bei­tra­gen, die­se Lebens­pha­se gesund und erfül­lend zu gestal­ten. Moder­ne wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se zei­gen, dass eine gut durch­ge­führ­te Hor­mon­the­ra­pie mehr Vor­tei­le als Risi­ken birgt. Anstatt die Wech­sel­jah­re als unaus­weich­li­che Last zu betrach­ten, kön­nen Frau­en die­se Pha­se nut­zen, um gezielt in ihre Gesund­heit zu inves­tie­ren und ihre Lebens­qua­li­tät nach­hal­tig zu ver­bes­sern. Suchen Sie das offe­ne Gespräch mit der Ärz­tin und dem Arzt Ihres Ver­trau­ens.

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